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„Literatur mit Münsterlingen als Haupthandlungsort - „Gute Unterhaltung“ von Alfred Wüger“

Unterhalb des Kreisels bei der Weide für die breitstirnigen Kühe gab es in Münsterlingen, ganz in der Nähe der Klinik, eine idyllische Stelle am See, wo unter einer riesigen Trauerweide einige Sitzbänke aufgestellt waren. Von der einen blickte man direkt an eine Wand aus Schilf, von der andern hatte man freie Sicht aufs Wasser. Sernatinger setzte sich und sah dem Spiel der Wedel zu, die sich im leichten Wind, der ging, hin und her bewegten.

Willkommen an meinem Lieblingsplatz, hörte er eine vertraute Stimme, und tatsächlich war es die Hässliche Helene, die sich ihm näherte. Du scheinst der Landschaft hier ebenso wenig müde zu werden wie ich, sagte sie und setzte sich.

Du hast recht, sagte Sernatinger, ich hätte nie gedacht, dass sich mein Aufenthalt in Landschlacht dermassen in die Länge ziehen würde.

Ja, und was ist der Grund?

Wenn Sernatinger das nur so genau wüsste! Er hat vor Kurzem den Üetliberg bei Zürich bestiegen, weil er sich an eine verflossene Liebe, Isabelle, erinnerte und den alten Spuren nachging. Dabei traf er auf das Geschwisterpaar Agatha und Max Naujoks, pensionierte Mathematiklehrer, die, wie sie sagen, in Landschlacht eine kleine Pension betreiben.

Kurz entschlossen mietet sich Sernatinger tags darauf in Landschlacht ein, und es entspinnen sich Dialoge mit den Gastgebern, mit Vera, der Bedienung, und mit Joe, dem Wirt im «Transit», mit der Hässlichen Helene, die in der psychiatrischen Klinik in Münsterlingen wohnt, sowie mit Adam Turtschi, einer bäurischen Gestalt, die Max Naujoks zum Verwechseln ähnlich sieht. Immer wieder wird Existentielles diskutiert.

Obwohl der Frühling im Anzug ist, wartet Sernatinger zur allgemeinen Erheiterung darauf, dass der See zufriert. Hellbeige Farbtöne nennt er isabellfarben, kurz: Seine Innenwelt, seine Fantasien und Sehnsüchte beginnen die Aussenwelt und die Begegnungen mit den Menschen derart zu prägen, dass Wirklichkeit und Einbildung sowie Empfindung durcheinandergeraten. Es setzt bei ihm eine Wandlung ein. Am Schluss kann Sernatinger sagen: «Ich bin jetzt, was ich werde.»

Der Schauplatz Landschlacht, die Spaziergänge am See nach Münsterlingen und zurück, die Leonhardskapelle und die Klinik sowie das Restaurant Transit, aber auch das jenseitige Ufer bei Ludwigshafen sowie die Insel Reichenau sind die Schauplätze für die vielschichtige  Handlung dieser Geschichte.

Der Text ist auch eine Liebeserklärung an die dem Autor seit Kindheitstagen vertraute Seegegend.

 

 


Buchumschlag Gute Unterhaltung
 

Datum der Neuigkeit 21. Juni 2022