
Ab in den Neophytensack
Blühende Blumenwiesen, Bäume mit sattgrünem Blätterkleid: Die Flora ist längst aus dem Winterschlaf erwacht. Das gilt auch für exotische Problempflanzen, sogenannte invasive Neophyten. Dazu gehören beispielsweise der Kirschlorbeer, das Einjährige Berufkraut oder die Hanfpalme (Tessinerpalme). Sie sind zwar hübsch anzusehen, doch sie verursachen eben auch zahlreiche Probleme: Sie verdrängen einheimische Arten, die als Nahrungsquelle für Insekten dienen, schädigen Infrastrukturbauten wie Bahndämme, Strassen oder Uferbefestigungen und können die Gesundheit gefährden. Deshalb ist es nötig, ihre Weiterverbreitung einzudämmen.
Fortpflanzungsfähige Pflanzenteile
Seit 2024 steht in unserer Gemeinde ein neues Instrument zur Verfügung: der Neophytensack. Damit können Sie alle fortpflanzungsfähigen Teile von Problempflanzen kostenlos entsorgen. Im ersten Jahr haben viele helfende Hände die Säcke rege gefüllt. Das Angebot wird in diesem Jahr fortgeführt. In der ersten Phase der Vegetationszeit stehen krautige Pflanzen wie das Einjährige Berufkraut oder das Schmalblättrige Greiskraut im Fokus. Beide Pflanzen sollen mit Wurzeln ausgerissen und im Sack entsorgt werden. Beim Kirschlorbeer kommen die Früchte und Wurzeln, beim Blauglockenbaum die Wurzeln, Blüten und Samen in den Sack. Die Website www.neophytensack.ch führt Sie zu einer Übersicht, wie mit welchen Problempflanzen zu verfahren ist.
Gemeinsame Anstrengungen
Um die Weiterverbreitung invasiver gebietsfremder Arten zu bremsen, ist deren korrekte Entsorgung zentral. Dafür steht den Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde der kostenlose Neophytensack zur Verfügung. Der transparente 60-Liter-Sack kann bei den Einwohnerdiensten bezogen und gefüllt wieder beim RAZ Kreuzlingen abgegeben werden. Sie werden in der Kehrichtverbrennungsanlage bei hoher Temperatur verbrannt. Der Neophytensack ist eine gemeinsame Initiative der Fachstelle Biosicherheit des Amts für Umwelt Thurgau, des Verbands KVA Thurgau und des Zweckverbands Abfallverwertung Bazenheid (ZAB). Er wurde im April 2024 eingeführt, nachdem das Bedürfnis nach einem solchen System auch von vielen Gemeinden geäussert worden war. Nicht nur invasive Neophyten breiten sich aus – auch gute Ideen zu deren Bekämpfung finden immer weitere Verbreitung: So führen viele Zürcher und Schaffhauser Gemeinden den Neophytensack in diesem Jahr ebenfalls ein.